Wie Fassadenverschattung gegen den Klimawandel hilft: Inspiration aus der Natur

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In vielen modernen Städten dominieren gläserne Wolkenkratzer das Stadtbild. Diese beeindruckenden Gebäude bieten zwar viel Licht und eine offene Atmosphäre, aber sie bringen auch ein Problem mit sich: Hitze. Die Klimaanlagen, die benötigt werden, um die Gebäude zu kühlen, verbrauchen enorm viel Energie. Hier kommt die Fassadenverschattung ins Spiel.

Nachhaltige Fassadengestaltung © envato elements

Was genau versteht man unter Fassadenverschattung?

Fassadenverschattung bezieht sich auf Systeme oder Maßnahmen, die an der Außenseite von Gebäuden angebracht werden, um direktes Sonnenlicht zu blockieren oder zu filtern. Dies dient dem Schutz vor übermäßiger Wärme und blendendem Licht, was besonders während der Sommermonate von Bedeutung sein kann. Verschattungssysteme können sowohl die Energieeffizienz eines Gebäudes verbessern als auch den Komfort für die Bewohner erhöhen, indem sie die Innentemperaturen regulieren und den Einsatz von Klimaanlagen reduzieren.

Lösungen

Zu den gängigen Lösungen der Fassadenverschattung gehören Außenjalousien, Markisen, feststehende oder bewegliche Lamellen, Rollläden und spezielle Verglasungen. Diese Systeme können manuell oder automatisch betrieben werden, wobei einige fortschrittliche Systeme in der Lage sind, sich basierend auf dem Sonnenstand und den Wetterbedingungen selbsttätig anzupassen.

Neuste Entwicklungen

Forscher an der Universität Freiburg haben sich bei Ihrer Forschung nach neuen Methoden der Fassadenverschattung von der Natur inspirieren lassen. Ihre Ideen stammen von Pflanzen wie der Strelitzie und dem Wasserrad, deren Mechanismen sie studiert und für technologische Anwendungen adaptiert haben. Diese neue Art von Fassadenverschattung ist effektiv und gleichzeitig nachhaltig.

Die Paradiesvogelblume diente als Inspiration für die erste Version namens „Flectofin“. Wie die Blütenblätter dieser exotischen Pflanze, die sich seitlich wegklappen, um Nektar zu offenbaren, können auch die Lamellen der Fassadenverschattung von Flectofin sich anpassen, um das Sonnenlicht zu regulieren. Diese flexiblen Lamellen benötigen keine komplizierten Scharniere und sind daher wartungsarm und langlebig.

Doch das Forscherteam wollte noch weiter gehen. Sie schauten sich das Wasserrad genauer an, eine Pflanze mit schnellen „Schnappfallen“, die sie zum Fangen von Beute nutzt. Diese schnelle Bewegung inspirierte die Forscher zu einer verbesserten Version namens „Flectofold“. Diese neue Verschattungstechnologie reagiert noch schneller und effizienter auf sich ändernde Lichtverhältnisse und ist dabei sogar noch robuster und anpassungsfähiger als ihr Vorgänger.

Die Anwendung dieser bionischen Fassadenverschattungen kann dazu beitragen, den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren, indem sie die Hitzeentwicklung im Inneren kontrollieren. Darüber hinaus sind sie nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend und umweltfreundlich.

Durch die Nutzung von natürlichen Prinzipien und die Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels können Innovationen wie diese dazu beitragen, unsere Städte nachhaltiger und widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen der Erderwärmung zu machen.